Gemeinschaft online spüren II

Als Weiterführung des erfolgreichen Formates im Juni fand am 9. September 2020 die zweite Vernetzungsveranstaltung im virtuellen Raum statt. Diesmal nahmen knapp 40 Personen aus der Region von Lindau über Bregenz bis in den Walgau teil.

„Inklusion braucht Vernetzung – alleine geht gar nichts.“

Ziel dieser Veranstaltung war wieder ganz klar die Vernetzung der Lernenden Gemeinschaft untereinander, das Lernen voneinander, die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls und die gegenseitige Ermutigung um Selbstwirksam zu werden. Das gewählte Format ist ein Versuch, Inklusion auch digital erlebbar zu machen.
Die Erkenntnisse aus den geteilten Geschichten und der Diskussion dieser werden in den Prozess miteinbezogen und sind wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung. Zudem wurde der aktuelle Stand des Prozesses besprochen und reflektiert, was die nächsten Schritte sind.

Geschichten, aus denen wir lernen können

Landesrätin Martina Rüscher teilte eine persönliche Geschichte mit der Gemeinschaft und reflektierte, wie eine besondere Begegnung mit einer Person mit Behinderung sie nachhaltig geprägt hat. „Der Mensch steht immer im Vordergrund. Man muss den Menschen sehen.“, so die Landesrätin. Nach diesem Impuls erzählten die Teilnehmenden eigne Erfahrungen und Geschichten zum Thema >Selbstwirksamkeit< und diskutierten ihre Erkenntnisse. Besonders bereichernd hierbei war die Möglichkeit, aus den Geschichten anderer zu lernen, sich über ähnliche Situationen auszutauschen und ganz persönliche Fragen zu den Erlebnissen stellen zu können.

Anschließend wurden die Erkenntnisse aus den Kleingruppen im Plenum mit allen geteilt und Kernaussagen im Chat festgehalten. Konkret wurde reflektiert, was wir aus all diesen Geschichten lernen können bezüglich der Frage: „Wie ist es möglich, selbst die Verantwortung zu übernehmen und selbstwirksam zu werden?“ Diskutiert wurde das „Recht auf Scheitern“, dass man „nicht aufgeben, sondern dranbleiben“ soll und sich dafür einsetzen soll, ernst genommen und gehört zu werden.

“‘Sein‘ erzeugt Bewusstsein.
Andere ‚sein-lassen‘ lässt sie wachsen.“

Als betroffene Person darf und kann man Verantwortung übernehmen und diese auch einfordern. Es muss selbstverständlich sein, dass jeder Mensch ob mit oder ohne Behinderung direkt angesprochen wird und nicht ein Kommunikationsweg über Begleitpersonen genommen wird. Die Gesellschaft muss sich „Zeit nehmen und zuhören“, und Betroffene „als Menschen sehen und ernst nehmen“, ihnen „mehr zutrauen“ und ihnen zwar proaktiv Hilfe anbieten, diese aber „nicht aufdrängen“.

Eine Begegnung auf Augenhöhe ist Grundvoraussetzung für ein konstruktives Miteinander. Deshalb ist nicht nur das inhaltliche Ziel des Prozesses wichtig, sondern vor allem auch der partizipative Weg dorthin. Ein aufeinander Zukommen und sich gegenseitig Zuhören ist notwendig. An Inklusion müssen alle gemeinsam aktiv arbeiten. So ist das Teilen von Erfahrungen und Erlebnissen und das gemeinsame Lernen und gegenseitige Aufklären von essentieller Bedeutung für den gesamten Prozess.

Feedback

Wie bereits bei der ersten Veranstaltung wurde auch diesmal ein freiwilliger Techniktest im Vorfeld angeboten, bei dem individuell auf Fragen eingegangen wurde. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Barrierefreiheit der Veranstaltung gelegt, um wirklich allen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen. Das Feedback von der letzten Online-Veranstaltung wurde berücksichtig und umgesetzt. Es gab mehr Zeit für die Kleingruppengespräche, es wurde langsamer und einfacher gesprochen und die Fragestellungen wurden konkretisiert und mit Beispielen erklärt.

Auf Basis der eingebrachten Kritik werden folgende Punkte im Prozess miteinbezogen:

  • Überarbeitung der Prozessdarstellung auf der Homepage
  • Konkretisierung der Rollen der Verwaltung und Trägerorganisationen im Prozess
  • Ziele von Veranstaltungen jeweils klar definieren und kommunizieren
  • Teilnehmende befähigen, sich im Prozess zu verorten

Hier geht’s zu den gesammelten Antworten aus dem Chat:

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